Eine Hand voll Sand.

Noch ist es nicht ganz vollbracht, aber vor mir liegen nur noch 30 km afrikanische Straße, der Zoll, drei Tage Mittelmeer, die Alpen und insgesamt ca. 900 km. Allein das so zu schreiben zeigt deutlich, wie ich mich gerade fühle. Es ist normal geworden, meine Tiger durch diesen nördlichen Teil Afrikas zu fahren. Ein Zeichen, dass ich diese Reise jetzt auch in meinem Kopf beenden werde.

Alles hat eben einmal ein Ende und mein „Adventure Aussehen“ nach fast vier Wochen Schweiß, Staub und fehlender Rasur hat sein Ende bereits jetzt gefunden. Schade eigentlich, denn ich hätte gerne ein paar Menschen daheim damit erschrocken. Doch es ging wirklich nicht mehr – ich bin definitiv nicht der Vollbart-Typ und habe den Urwald in meinem Gesicht etwas gestutzt.

Was noch kein Ende gefunden hat, sondern mir erst jetzt richtig bewusst wird, ist die Erkenntnis dessen, was ich da gemacht habe. Ich habe viel gelernt auf dieser Reise und ich nehme verdammt viele Momente mit nach Hause. Einige dieser Momente werde ich für mich bewahren und mit ein paar Geschichten werde ich Menschen sicherlich zum Lachen bringen. Vielleicht habe ich mit diesem Blog, der tatsächlich etwa aus dem Ruder gelaufen ist, den ein oder anderen dazu inspiriert, seinen Arsch hochzubekommen und damit anzufangen seinen Wunsch, seine Idee oder seinen Traum zu (er)leben.

Ich habe das alles hier in erster Linie für mich geschrieben und um ein paar wenigen Menschen in Deutschland zu zeigen, dass es mir gut geht. An den Besucherzahlen, den vielen E-Mails und den Kommentaren habe ich gemerkt, dass sehr viel mehr Menschen hier mitgelesen haben, als geplant war. Bei Euch allen bedanke ich mich für die Motivation, die ich dadurch erfahren habe.

Eigentlich habe ich geplant, meine Reise heute zusammenzufassen und damit dem Blog für dieses Jahr ein ordentliches Ende zu geben. Ganz ehrlich: Ich habe keine Lust darauf, denn in meinem Kopf habe ich die vielen Erlebnisse noch nicht richtig sortieren können.
Und trotzdem wird das Kapitel „Sahara 2014“ heute geschlossen, denn eine Sache nimmt mir niemand mehr und auch wenn ich nicht mit dem Rad um die Welt oder der Schiffsschaukel in die Antarktis gefahren bin:

Ich habe mein Motorrad allein in die Sahara gefahren um eine Hand voll Sand zu holen.